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Interview mit Cinevator Margarete Söhner

Heute haben wir Frau Margarete Söhner von den Innenstadtkinos Stuttgart bei uns im Interview. Frau Söhner ist mit ihren Kinos Teil unserer aktuell anlaufenden Cinevator-Kampagne. Gemeinsam haben wir über die Besonderheiten des Kinobesuches, die Relevanz alternativer Kinoinhalte sowie die Zusammenarbeit mit Cineamo gesprochen.

Guten Tag Frau Söhner! Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für ein persönliches Gespräch mit uns nehmen.
Sie haben einmal den Unterschied zwischen Fernsehen und Kino für die Gäste beschrieben als: Zuhause schauen sie einen Film, im Kino erleben Sie ihn. Was sehen Sie persönlich als wichtigste Faktoren für dieses Erlebnis?

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Das sich auf den Weg machen zu einem anderen Ort, der Raum  sprich der Kinosaal und das sich Einlassen auf den Film ohne Ablenkung und Störungen. Im Kino "gibt man sich dem Film hin" und geht mit, egal ob durch leichte, lustige, herzergreifende oder auch spannende und schmerzhafte oder auch ungewohnte Momente.

Wie gehen Sie in den innenstadt.kinos damit um, dass die eigentlich erwartungsgemäß besucherstarken Filme wie Matrix 4, West Side Story oder Dune an der Kinokasse nicht mehr ganz so zünden wie geplant? Das betrifft neben den Karten- ja zudem auch die Thekenumsätze stark. 

Wir haben das Glück, mit 7 Kinosälen eine Vielfalt an Filmauswahl anbieten zu können, sind also nicht zu sehr von dem einen Film abhängig. Und können zudem gut auf Nachfrageschwankungen z.B. mit Saaltausch (von groß in klein oder umgekehrt) oder zusätzlichen Spielzeiten reagieren zu können. Über Partner des Kinos und Kooperationspartner von Zielgruppenreihen versuchen wir die Aufmerksamkeit für Kinoneustarts auch an aktuelle Nicht-Kinobesucher zu bringen. Das ein oder andere mal begleiten wir einen Kinoneustart auch mit einem Rahmenprogramm/Extra am Starttag oder Startwochenende. 

Was, außer bereits getroffener Maßnahmen, muss ein Kino bieten, um Menschen für das Kino zu begeistern? 

Ein Wohl-fühlen und gewisse Willkommens-Atmosphäre vermitteln. Das Filmerleben angenehm und mit wenig/keinen Barrieren ermöglichen; sprich von Info, Ticketkauf, Weg zum Kino und Besuch im Kino soll es einfach rund laufen. Den möglichen Kinointeressent dort abholen wo diese/dieser ist und nicht warten bis er/sie den Weg zum Kino und dessen Infokanälen sucht. Bei der Filmauswahl unterstützen und informieren. Neben dem regulären Kinoprogramm sollte man sich mit Extras, Events, Filmreihen, Specials mit oder ohne Partner in seinem Angebot eine eigene Note geben. 

Wie wichtig ist sogenannter „Alternativer Content“ in den innenstadt.kinos bisher und für welche Vorstellungs-/Contentideen sind Sie und Ihre Kinos offen? 

Als Ergänzung und um Kino auch für andere Zielgruppen zu öffnen oder der treuen Zielgruppe auch Ungewöhnliches in den Kinoräumlichkeiten anzubieten belebt alternativer Content den Kinobetrieb. Offen sind wir für alles. Wichtig ist, dass das Machbare und der Aufwand ausgewogen sind im Bezug auf das, was es "bringt". Neben alternativen Filminhalten sind auch Kombinationen die Kino und eine Fortführung in einer externen Location. Neben einmaligen Aha-Events evtl. auch wiederkehrende alternative Vorstellungs-/Contentideen. Aktuell bieten wir regelmäßig die Liveübertragung der OPER AUS DER MET sowie aus dem BOLSHOI BALLETT. Regelmäßig haben wir auch OUTDOOR-SPORT FILMANGEBOTE von Partnern, teilweise begleitet von den Sportlern die dann live vor Ort im Kino sind. Immer wieder übertragen wir grosse Events in den Kinosaal wie z.B. die königliche Hochzeit von Harry & Meghan. Einmal hatten wir auch schon in Kooperation den SUPER BOWL auf der Kinoleinwand gezeigt. Auch Kleinkunstabende hatten wir schon im Kino oder immer wieder Gottesdienstveranstaltungen. 

Welche Ziele verfolgen Sie durch die Zusammenarbeit mit Cineamo? 

Mit Cineamo wollen wir noch mehr den Kunden sprechen lassen, den Kunden den Weg zu uns einfacher machen und noch mehr in einen Dialog kommen, sodass Kunde und Kino sich besser kennenlernen und die Verbindung vertiefen. Außerdem auch Personen erreichen, die bisher nicht oder nur wenig ins Kino gehen oder aufgrund der Pandemie noch zurückhaltend waren mit dem Weg zurück ins Kino. Sprich die Reichweite für mögliche Kinobesucher der Innenstadtkinos erweitern und die Auslastung unserer Kinosäle und -angebote verbessern und mehr Menschen für das Kinoerlebnis (neu oder wieder ) begeistern.

Ein perfektes Schlusswort! Vielen Dank Frau Söhner für das tolle Interview.

Cineastische Grüße,
euer Cineamo Team